Surveillance Management und Testung
Arbeitspaket 3
Erfolgreiches Surveillance Management erfordert zum einen Kriterien, welche Surveillancestrategien in welchen Situationen effektiv und effizient eingesetzt werden können, zum anderen aber auch umfassende informationstechnologische Unterstützung, um die notwendigen Surveillancedaten strukturiert zu erheben und möglichst in Echtzeit zusammenzuführen und zu analysieren.
Die Aufgaben in diesem Arbeitspaket umfassen deshalb zwei Teilbereiche, die aber eng miteinander verknüpft sind:
Best Practice Surveillance und Surveillance Management
Auf Basis der Erfahrungen der letzten Monate werden Kriterien für eine zielgerichtete Surveillance flankiert von einem effektiven Surveillancemanagement entwickelt. Diese werden in einem Expert*innenboard abgestimmt. Dazu werden die verschiedenen von den Projektpartnern eingesetzten Surveillancemethoden und -aktivitäten analysiert und in dem Wissenssystem CoSurv-Info aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, langfristig ein Entscheidungsunterstützungssystem bereitzustellen, mit dem bei zukünftigen Pandemiesituationen Handlungsempfehlungen und die bestmögliche Surveillancestrategie abgeleitet werden können. Insbesondere untersuchen wir auch, welche Informationsquellen und Daten besonders wichtig für die frühzeitige Erkennung von Neuinfektionen, Hotspots und Ausbrüchen und damit die Wahl der angemessenen Surveillancestrategien zur Bewältigung der Pandemie sind.
Surveillance Tools
Auf Basis existierender und im Laufe der COVID-19 Pandemie von den Projektpartnern entwickelten Systeme zur Erfassung der vielfältigen relevanten Daten zum Infektionsgeschehen wird ein modulares und interoperables Gesamtsystem entwickelt, das diese Daten strukturiert zusammenführt, analysiert und für das Pandemiemanagement zur Verfügung stellt. Dies umfasst insbesondere die Identifikation von Infektionsverläufen in Gesundheitseinrichtungen, sogenannte nosokomiale Infektionen (CoSurv-SmICS) und die Identifikation von Kriterien für Teststrategien (CoSurv-Test). Herausforderungen sind hierbei die möglichst effiziente Erhebung der Daten und rechtskonforme institutionsübergreifende Zusammenführung und Analyse der Daten. Aufgrund der Vielfalt der Informationssysteme in den Universitätskliniken sind hier individuelle Lösungen zur Anbindung der einzelnen Partner notwendig. Neue Erkenntnisse über Einfluss- und Risikofaktoren sollen möglichst zeitnah in das System integriert werden können. Alle Entwicklungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Robert Koch Institut, um eine optimale Anbindung an und Ergänzung zu den bundesweiten Surveillancesystemen zu garantieren.