Aktuelles aus dem Arbeitspaket 3.1.1

Literatursuche zur Situation der Surveillance bei der COVID-19 Pandemie

Im AP 3.1.1 soll eine ad hoc Literaturrecherche zu weltweit genutzten Strategien, Zielsetzungen, Maßeinheiten der Surveillance, Aggregationsmethoden und Darstellung der gemessenen Endpunkte und Einflussfaktoren, sowie anwenderfreundliche und interaktive Web-Tools zur Illustration und Bereitstellung der so gewonnenen Überwachungsinformationen durchgeführt werden. Im Rahmen der COVID-19 Pandemie liegen hierzu mittlerweile unzählige Vorschläge, Stellungsnahmen und Publikationen vor (siehe hierzu u. a. auch Kampf et al., 2020; Überblick zur Effektivität präventiver Maßnahmen). Richtungsweisend ist zudem ein Konsensusstatement (Oktober 2020) der WHO Strategic and Technical Advisory Group for Infectious Hazards, bei dem Deutschland durch das Robert-Koch-Institut vertreten ist (https://europepmc.org/backend/ptpmcrender.fcgi?accid=PMC7544497&blobtype=pdf). Es beinhaltet eine Zusammenstellung wesentlicher Instrumente und Strategien von Surveillance, wobei internationale und europäische Webseiten und Materialien insgesamt einen Überblick über vorliegende Informationen zu COVID-19 Surveillance bieten. Da sie aber den Fokus auf übergeordnete Fragestellungen legen und stark verallgemeinerte Aussagen treffen, finden spezifische Fragestellungen und konkreten Aspekte für die jeweiligen Ländern und deren Gesundheitssystem bisher nur eine geringe Beachtung. In AP 3.1.1 wird aufgrund dessen u.a. der Frage nachgegangen, welche Maßnahmen zur Infektionsüberwachung im Rahmen COVID-19-Pandemie in Deutschland konkret eingesetzt werden. Entsprechend der systematischen Vorgehensweise eines Scoping Reviews wurde eine Literaturrecherche in nationalen und internationalen medizinischen Literaturdatenbanken mittels Suchstring (Zeitraum 01.01.2000 bis 15.11.2020) durchgeführt und per Handsuche bis zum 08.03.2021 ergänzt, die insgesamt 467 Treffern (PubMed: 165 Artikel; Cochrane: 1 Review und 35 Studien; Web of Science: 217 Artikel; Robert Koch-Institut: 49 Artikel) erbrachte. Nach dem Lesen der Volltexte wurden insgesamt 92 Artikel und Webseiten in den Scoping Review aufgenommen. Es ist dabei festzustellen, dass viele der Maßnahmen, die aufgrund früherer Ausbruchsgeschehen bekannt sind, bei der jetzigen Infektionsüberwachung im Rahmen der COVID-19-Pandemie in Deutschland umgesetzt werden. Die meisten Änderungen im Vergleich zu früheren Maßnahmen betreffen technologische Neuerungen sowie eine stärkere Einbeziehung der Bevölkerung in die verschiedenen Maßnahmen zur Infektionsüberwachung. Zu dem Thema „Maßnahmen zur Infektionsüberwachung während der COVID-19 Pandemie in Deutschland bzw. „Infection surveillance measures during the COVID-19 pandemic in Germany“ ist bei dem Journal „GMS Hygiene and Infection Control“ ein Artikel aus AP 3.1.1 zur Veröffentlichung angenommen worden.